Sool mit dem umweltversträglichsten Fridlisfüür 2017
Von: mitg.
Zum dritten Mal wurden in diesem Jahr die Fridlisfüür hinsichtlich Umweltverträglichkeit, Ordnung und Organisation beurteilt. Die Organisatoren und Helfer des umweltverträglichsten und am besten organisierten Fridlisfüür, welches auch für die Besucher die eine oder andere Überraschung bereithalten, wurden mit einem attraktiven Preis belohnt. Dieses Jahr sind die Gewinner die Organisatoren und Helfer des Feuers in Sool.
Zum Gedenken an den Glarner Landespatron St. Fridolin wurden am Montagabend, 6. März 2017, Fridlisfüür in 17 verschiedenen Ortschaften im Kanton Glarus
angezündet. Die Fridlisfüür sind sogenannte vorchristliche Frühlingsfeuer, die den Winter vertreiben und den Frühling ins Land einziehen lassen sollen. Schon einige Tage vor dem Feuer sammelten
damals die Knaben Reisig und dürre Äste zusammen und errichteten damit auf freistehenden Hügeln in der Nähe der Ortschaften mächtige Holzstösse. Am Abend des St. Fridolinstages zogen sie dann auf
diese Hügel und steckten die Haufen in Brand, wobei jede Knabenschar mit ihrem Feuer die Feuer der benachbarten Anhöhen zu überbieten versuchte.
Die Problematik der Fridlisfüür für die Luftreinhaltung
Die Tradition wird weiterhin gepflegt. Leider wurde bis vor rund 10 bis 20 Jahren im Rahmen des Brauchs auch Abfallholz, Möbel und sonstiger Abfall verbrannt. Aus diesem Grund wurde mit der
Inkraftsetzung der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) am 16. Dezember 1985 das Verbrennen von ungeeigneten Materialien verboten. Beim Verbrennen von Abfällen im Freien entstehen giftige Rauchgase. Je
nach Art des Abfalls und der Verbrennungsbedingungen sind in den Abgasen gefährliche, gesundheitsgefährdende Substanzen enthalten, welche sich u.a. auf den Pflanzen und den Böden in der Umgebung
ablagern oder direkt eingeatmet werden können.
Das Abfallverbrennen im Freien ist zudem eine massgebliche Quelle für gesundheitsschädigenden Feinstaub. So erzeugt ein grösseres Mottfeuer in sechs Stunden gleich viel Russ und Rauchpartikel wie
250 Autobusse während eines Tages. Ein Kilogramm Abfall, das illegal verbrannt wird, belastet die Umwelt gleich stark mit Schadstoffen wie zehn Tonnen Kehricht, die in einer
Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) mit Rauchgasreinigung verbrannt werden.
Wettbewerb «umweltverträglichstes Fridlisfüür im Kanton Glarus»
Die Veranstalter der verschiedenen Fridlisfüür wurden in den vergangenen Jahren immer wieder darüber in Kenntnis gesetzt, zum Entfachen der Feuer kein
Abfallholz und auch sonst keinen Abfall zu verbrennen. Den Veranstaltern ist grösstenteils ein umweltverträglicher Umgang wichtig und sie bemühen sich, dass für die Fridlisfüür nur
naturbelassenes, und vor allem trockenes Holz verwendet wird. Werden bei den Kontrollgängen trotzdem Fridlisfüür entdeckt, bei denen hauptsächlich Abfallholz oder feuchtes Holz verwendet werden,
werden die Veranstalter vor dem Inbrandsetzen umgehend darauf hingewiesen. In diesem Jahr wurde eine Privatperson verzeigt, welche feuchtes Holz aus dem Wald auf einem sogenannten Fridlisfüür
verbrennen wollte.
Um diejenigen Veranstalter, welche sich in besonderem Masse für ein sauberes, umweltverträgliches Fridlisfüür einsetzen, zu belohnen, wurden auch dieses Jahr die Fridlisfüür durch eine Fachjury
beurteilt. Die Fachjury besteht aus Vertretern der drei Glarner Gemeinden und des Kantons. Die verschiedenen Fridlisfüür wurden nach vorgängig festgelegten Kriterien hinsichtlich verwendeter
Materialien, Abdeckung bei Regen, Verwendung von ökologischen Zündern oder Brandbeschleunigern, Organisation und generelle Ordnung beurteilt. Beurteilt wird auch, ob sich das jeweilige
Fridolinsfüür im Vergleich zu den Vorjahren verbessert hat. Viele der Fridlisfüür hinterliessen einen sehr guten Eindruck.
Mit dem Titel des umweltverträglichsten und am besten organisierten Fridlisfüür 2017 wurde durch die Fachjury das Fridlisfüür in Sool gekürt. Organisiert und erstellt wurde das prämierte Feuer
vom Dorfverein Sool. Die Gewinner erhalten für ihr Fridlisfüür einen Preis.
Aus: gl24h